Mittelständische Unternehmen setzen immer stärker auf variable Vergütungsmodelle, stellt Autorin Christina Anastassiou in der WELT fest. Grund dafür sind laut Jörg K. Ritter, globaler Co-Leader der Family Business Advisory bei Egon Zehnder, geopolitische Instabilitäten, die eine vorausschauende Planung erschweren.
„Das Fixum beim Mittelmanagement steigt von 60 bis 70 auf eher 80 Prozent", wird Ritter zitiert. Zugleich ist ein weiterer Trend erkennbar: Anstatt jahresbezogene Individualziele zu vereinbaren, gehen viele Unternehmen dazu über, Kollektivziele für die Firma, das Team oder Projekte auszugeben. „Agile und interdisziplinäre Strukturen erfordern Ziele, die für alle gleichermaßen gelten", so Ritter. Generell müsse die Frage nach dem Vergütungsmodell aber von Unternehmen zu Unternehmen individuell beantwortet werden – „das Umfeld zählt“. „Steht die Teamarbeit im Vordergrund wie bei Technologiefirmen, ist die Einzelleistung schwierig nachzuweisen. Ein Gruppenziel wäre angebracht“, schlussfolgert Ritter.
Christina Anastassiou: Extra-Euros für kollektive Ziele, in: DIE WELT, 19.03.2019, S. 4 (Beilage).
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