Längst schon sind Frauennetzwerke in der deutschen Wirtschaft etabliert. Porträtiert wird in diesem Artikel das Netzwerk Generation CEO, welches besonders vielseitig aufgestellt ist. In dem Netzwerk sind 234 Frauen organisiert, darunter Gründerinnen, Unternehmerinnen oder Managerinnen. Lena Kilee, Beraterin bei Egon Zehnder, wird zitiert mit ihrer Einschätzung zur Notwendigkeit und Funktionsweise solcher Frauennetzwerke. Ihr ist „es wichtig, dass sich immer mehr Frauen zusammenschließen, um sich gegenseitig beim Navigieren herausfordernder Themen zu unterstützen, die jede aus eigener Erfahrung nur zu gut kennt“. Solche zusätzlichen, vertraulichen Netzwerke seien enorm wertvoll, um gemeinsam die berühmt-berüchtigte gläserne Decke zu durchbrechen.
Neben Generation CEO werden auch zwei andere wachsende Frauennetzwerke genannt: Working Moms (knapp 700 Mitglieder) und Fidar (mehr als 1000 Mitglieder). Zwar endet der Artikel mit dem Appell, keine neuen Blasen aufzubauen, doch die Bedeutung von Frauennetzwerken steht außer Frage. Deutlich wird das auch durch die zitierten Daten der Allbright Stiftung aus dem Herbst 2021: Nur 13,4 Prozent der Vorstandsposten in den 160 größten deutschen Börsenunternehmen sind mit Frauen besetzt. Die dominierenden Männer waren sich zudem in Alter, Herkunft und Ausbildung ähnlich. Sie sind durchschnittlich westdeutsch, Mitte 50 und ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler. Angesichts dieser Zahlen scheint die Gefahr der Blasenbildung durch Frauennetzwerke eher klein zu sein.
Tanja Kewes: Hochkarätiges Frauennetzwerk positioniert sich breiter: „Wir können alle nur voneinander lernen“, in: Handelsblatt, 26.09.2022
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