Beim Thema Diversity klaffen Theorie und Praxis in vielen Unternehmen noch weit auseinander. Es werden zwar etliche Vorgaben gemacht und Netzwerke sowie Workshops initiiert, um mehr Diversität in den Konzernen zu verankern. Ein struktureller Schwenk, der für eine vielfältige Firmenkultur nötig ist, scheitert im Alltag aber oft an der noch vorherrschenden Wagenburgmentalität – und so ist bereits von einer Diversity-Müdigkeit die Rede.
Carsten Wundrack, Partner bei Egon Zehnder, wünscht sich deshalb mehr Gespür für das Thema, gerade auch in der Topebene: Die Kompetenz, Vielfalt wahrzunehmen, zu schätzen und zur Geltung zu bringen, gehöre „in die Anforderungskataloge an Führungskräfte.“ Nur wer das Thema wirklich durchdrungen habe, lasse Vielfalt auch tatsächlich zu und schleife bei seinen Leuten auf dem Weg nach oben nicht alles Einzigartige ab, „nur um dann das Originelle wieder mühsam außerhalb zu suchen“.
Zu diesem Bewusstseinswandel will auch die Veranstaltungsreihe „Leaders & Daughters“ beitragen, zu der Egon Zehnder Topmanager und Topmanagerinnen mit ihren Töchtern einlädt. 2017 kamen in 40 Städten und 26 Ländern mehr als 3500 Topshots zusammen.
Carsten Wundrack: „Vielfalt gehört in die Anforderungskataloge an Führungskräfte.“ in Manager Magazin, 2/18, Diversity Blues, S. 84-87.
Themengebiete in diesem Artikel