CMO Redefined
Mit dem Begriff »Kladogenese« bezeichnen Evolutionsforscher die relativ plötzliche Aufspaltung einer bestehenden Art in zwei oder mehrere separate Linien und die daraus resultierende Entstehung neuer Arten. Dies geschieht häufig als Reaktion auf radikale Veränderungen im Umfeld. Und es sieht ganz so aus, als ob auch die Rolle des Chief Marketing Officers derzeit, direkt vor unseren Augen, einen Prozess durchläuft, der einer Kladogenese stark ähnelt.
Basierend auf weltweiten Untersuchungen, Gesprächen mit Top-Führungskräften sowie Beobachtungen der Berater der CMO Practice von Egon Zehnder haben wir festgestellt, dass CMOs sich entlang fünf maßgeblicher Achsen zu diversifizieren scheinen:
Obwohl es zwischen einigen der herausgearbeiteten Dimensionen erhebliche Überschneidungen gibt, hat jede ihren individuellen Charakter. Dem CMO jedes Unternehmens obliegt es wiederum, eine spezifische Mischung aus den unterschiedlichen Marketingtypen abzudecken – in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie und den sich wandelnden Anforderungen des jeweiligen Marktes. Mit anderen Worten: Das Berufsbild des »Chief Marketing Officers« ist zunehmend situationsbezogen, vielfältig und mehrdimensional. Nie zuvor war die Wahrscheinlichkeit so hoch, dass zwei herausragende CMOs sich so gravierend unterscheiden – und somit tatsächlich unterschiedlichen »Arten« angehören.
Die Aufspaltung des CMO-Profils stellt eine außerordentlich wichtige Entwicklung dar. Die CMO-Rolle wird hier und jetzt durch unaufhaltsame Umfeld-Einflüsse neu definiert. Alle, die mit Marketingeffektivität zu tun haben, darunter Prüfungsausschüsse des Aufsichtsrats, CEOs und die Marketeers selbst, sollten diese kontinuierliche Transformation stets im Blick behalten. Eine Zusammenfassung unserer Beobachtungen (in englischer Sprache) finden Sie hier.