Karriereplanung war lange Zeit den Strategen vorbehalten – kommt jetzt die Ära der „Macher“? Mit dieser Frage befasst sich ein brand eins Artikel zum Thema Wettbewerb um Spitzenpositionen.
„Unternehmen suchen Führungskräfte für Aufgaben und Märkte, die sie selbst noch nicht kennen“, sagt Moritz von Campenhausen, Leiter der Leadership Services Praxisgruppe, im Artikel. In zukünftigen Unternehmenslenkern suche man heute mehr das Potenzial als Kompetenz. Potenzial, das eigene Unternehmen dahin zu lenken, zukünftig die richtigen Entscheidungen zu treffen. Campenhausen zeigt auf, dass Manager heute nicht mehr Karriereschach spielen können: “Die Zyklen wechseln heute immer schneller, die Komplexität steigt – das strategische Abarbeiten einer Karriere-Agenda gerät schnell zum hoffnungslosen Unterfangen, wenn feste Strukturen in den Organisationen verschwinden, es ungewiss ist, welche Qualifikationen morgen noch gefragt sind und ob die anvisierte Position, der Geschäftsbereich oder gar das Unternehmen dann überhaupt noch existieren. Was nutzt dem besten Schachspieler dann seine ganze Strategie, wenn es mitten im Spiel plötzlich heißt: Ab jetzt spielen wir Go?“
Moritz von Campenhausen fährt fort: „Der Blick fällt daher auf Personen, denen man zutraut, künftig die richtigen Entscheidungen für die Organisation zu treffen. Die Flexibilität im Umgang mit bisher unbekannten Fragen aufzuweisen. Natürlich geht es nicht ohne Expertise und Erfahrung, das neue Schlagwort lautet aber: Potenzial. Potenzial schlägt heute Kompetenz.“
Lisa Rüffer und Dirk Böttcher, „Schach oder Go?“, brand eins, Juli 2017, Seite 79-83.