Was bedeutet es heute, an der Spitze eines Unternehmens zu stehen? Selten wird thematisiert, wie es sich tatsächlich anfühlt, die Position eines CEO innezuhaben. Unter dem Titel „Die menschliche Seite von CEOs“ resümiert Christina Kestel im Harvard Business Manager die Ergebnisse eines weltweiten CEO-Studienprojektes von Egon Zehnder. Dazu wurden rund 400 Führungspersönlichkeiten befragt. „Die Ergebnisse zeigen, dass die menschliche Seite des CEO stark an Bedeutung gewinnt“, sagt Studienautorin Kati Najipoor-Schütte, die zusammen mit Dick Patton die globale CEO-Praxisgruppe von Egon Zehnder leitet. „Das alte Modell von Command and Control habe ausgedient; heutige CEOs seien offener, neugieriger und teamfähiger“, heißt es in der Mai-Ausgabe des Magazins.
Die Studie verdeutlicht auch, dass nur wenige Aufsichtsräte als Sounding Boards für CEOs fungieren: „Während die meisten (51 Prozent) von ihrem Senior-Leadership-Team Feedback bekommen, erhalten nur 38 Prozent ehrliche Rückmeldungen vom Chairman/Aufsichtsratsvorsitzenden …“. Dazu bemerkt Kati Najipoor-Schütte: „Das sind alarmierende Ergebnisse; gerade der Aufsichtsrat sollte vertrauensvoller Sparringspartner für CEOs sein – hier gibt es viel zu tun.“
Einige Ergebnisse der Studie, die auf dieser Website in voller Länge einsehbar ist, machen deutlich, „in welch starkem Maße die CEO-Rolle als Erfolgsfaktor für das Unternehmen gesehen wird: 79 Prozent meinen, dass ein Unternehmen sich nur transformieren könne, wenn sich die Person an der Spitze auch erneuere.“
Das unterstreicht auch Michael Ensser in einer von Egon Zehnder herausgegebenen Pressemitteilung: „Ein Unternehmenslenker, der bescheiden bleibt, um seine eigene Verletzlichkeit weiß und offen für Feedback, Selbstwahrnehmung und kontinuierliches Lernen ist, hat den Grundstein für den Erfolg seiner Organisation schon gelegt.”