Die Berufung von Jill Ader zur Chairwoman von Egon Zehnder im November 2018 nennt Handelsblatt-Autor Michael Brächer eine „Revolution”. Sie sei nicht nur die erste Frau an der Spitze der Firma, sondern auch die erste Chefin bei einem der großen Personalberater weltweit. Ader selbst schlägt in dem Porträt leisere Töne an: „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages die Firma führen würde.“ Die Partner der Firma sollten eine Wahl haben: „Dazu wollte ich mit meiner Kandidatur beitragen.”
Ader unterstrich in dem Gespräch mit dem Handelsblatt die Werte von Egon Zehnder. So werde am Verbot von Provisionen festgehalten: „Wir sind unabhängige Berater, keine Broker.” Auch hole man keine Berater von der Konkurrenz ins eigene Haus. Als Verwaltungsratschefin will Ader unter anderem die Beratung von Führungskräften („Leadership Advisory”) ausbauen: „Wenn jemand eingestellt wird, den wir vermittelt haben, dann möchten wir ihm auch dabei helfen, in der neuen Position erfolgreich zu sein.“
Auf Frauen in Führungspositionen angesprochen, verwies Ader darauf, dass man trotz leicht steigender Zahlen weit von der Parität in Chefetagen entfernt sei. Und erzählte von einem Gespräch mit Finanzchefinnen. „Als ich fragte, was ihre Aufsichtsräte tun, um sie als Nachfolgekandidatinnen für den CEO-Posten aufzubauen, war die Antwort sehr deutlich“, sagt sie. „Nichts. Das reicht natürlich nicht.'“
Michael Brächer: Eine Frau an der Spitze des Personalberaters Egon Zehnder, in: Handelsblatt, 15. Mai 2019.
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