In die deutschen Führungsetagen kommt Bewegung: Vor allem Frauen drängen in Top-Positionen. Ihr Anteil an den 30 wichtigsten Aufsichtsräten ist auf 27 Prozent gestiegen – und hat sich damit fast verdreifacht. Das zeigt eine Studie des Handelsblatts zum Thema „Macht der Aufsichtsräte 2019" des Göttinger Wirtschaftsprofessors Michael Wolff. In der Titelgeschichte „Kontrollgremien erneuern sich“ wird zu diesem Thema auch Deutschlandchef Hanns Goeldel zitiert, der auf die gestiegenen Anforderungen an Kandidatinnen und Kandidaten verweist: „Unternehmen suchen verstärkt internationale Expertise, eine bessere Gender Diversity und gleichzeitig General-Management-Erfahrung". Weil es diese Profile in Deutschland wenig gebe, liege es nahe, den Blick auf das Ausland zu richten oder deutsche Kandidatinnen zu bevorzugen, die zumindest Auslandserfahrung mitbringen, so Goeldel. Dabei gelte es auch, mit traditionellen Strukturen zu brechen: „Was oft fehlt, ist der Mut, veraltete Besetzungslogiken zu verlassen und die hochkompetenten Frauen hierzulande anzusprechen, die nicht im Vorstand anderer Unternehmen sind, aber in Divisionen großer Konzerne relevante Erfahrungen im Bereich Kapitalmarkt und Corporate Governance gesammelt haben."
Dieter Fockenbrock: „Kontrollgremien erneuern sich“, in: Handelsblatt, 22.07.2019, S. 4
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