Ausgerüstet mit einer Mischung aus BWL- und MINT-Kenntnissen stehen Wirtschaftsingenieuren in Zeiten der Digitalisierung alle Türen offen. Allerdings sind die Anforderungen hoch. Gefragt ist zudem ein beträchtliches Maß an „Flexibilität im Kopf“. Das beleuchtet ein Artikel in der Kölnischen Rundschau.
"Es geht in dem Beruf oft um die Vermittlung zwischen beiden Welten, weil ein Wirtschaftsingenieur im Idealfall beide Sprachen spricht", sagt Thorsten Gerhard, Leiter der Industrial Praxisgruppe von Egon Zehnder in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das erfordere viel Kommunikationsvermögen und sei oft mühsam, könne sich mit Blick auf die Karriere aber auszahlen.
Dem Einwand, die Ausbildung zum Wirtschaftsingenieur sei nicht umfassend genug und bleibe zu sehr an der Oberfläche, entgegnet Gerhard: "Als Wirtschaftsingenieur ist man auf die Entwicklungen der Digitalisierung ideal vorbereitet. Insofern würde ich das alte Argument, dass der Wirtschaftsingenieur ‚nichts richtig kann‘, nicht gelten lassen."
Gerhard weiter: "Gerade wenn es um das Potenzial für höhere Aufgaben geht, schauen wir unter anderem auf eine gewisse Neugier für unbekannte Dinge, eine Wissbegierde, und auf etwas, das wir Insight nennen."Das sei die Fähigkeit, Daten in konkrete Strategien zu übertragen. „Gerade für Führungspositionen eine sehr wichtige Fähigkeit, die Wirtschaftsingenieure im Prinzip aus ihrem Studium mitbringen“, unterstreicht Gerhard.
Tobias Hanraths, Zwischen den Welten – Wirtschaftsingenieure können vermitteln und führen, Kölnische Rundschau, 19. Juli 2017, Seite 17.