CEO – Traum oder Albtraum? Eva Buchhorn und Michael Machatschke werfen in ihrem Beitrag „Einer gegen alle“ in der August-Ausgabe des manager magazins einen Blick hinter die Kulissen der Führungsetagen. Zehnder-Beraterin Kati Najipoor-Schütte steuert dazu wesentliche Erkenntnisse aus der aktuellen Zehnder-Studie „The CEO: A Personal Reflection“ bei.
Die Studie zeichnet ein eindeutiges Bild: Die Überforderung der Top-Leute ist omnipräsent. Najipoor-Schütte, Studienautorin und Leiterin der globalen CEO-Praxisgruppe, erklärt gegenüber dem Magazin, dass aber nach wie vor niemand aus einem „unglücklichen“ Zufall Boss werde: „CEO ist für viele noch der ganz große Traum.“
Überrascht zeigt sich Najipoor-Schütte von der Auskunftsfreude der für die Studie befragten 402 Chefs aus Firmen in 19 Ländern. So gab etwa im Schutz der Anonymität gut die Hälfte der Befragten zu, dass die Anforderungen und die Geschwindigkeit ihres Jobs ihnen Schwierigkeiten bereiteten. Derart ausführliche und ehrliche Einblicke habe es vor zehn Jahren nicht gegeben: „Man war Gott in der Rolle. Eventuelle Zweifel hatten keinen Platz.“
Heute gebe es Personalberatern gegenüber auch Absagen. Vor allem Frauen sagten „nein danke“, so Najipoor-Schütte zum manager magazin: „Längst nicht jede potenzielle Kandidatin findet den Job tatsächlich attraktiv.“
Najipoor-Schütte erklärt zudem, dass sich die Rolle des Unternehmensführers wandeln müsse. „Der maskuline Archetyp des allwissenden CEO ist ein überholtes Konzept. Man kann nicht alles wissen, das überfordert den Besten.“ Stattdessen: „Fragen stellen, zuhören, Kollegen einbeziehen.”
Eva Buchhorn und Michael Machatschke: „Einer gegen alle", in: manager magazin, August 2019, S. 80 – 89
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