Diese erstmals von Egon Zehnder durchgeführte CEO-Studie zeigt:
- CEOs konstatieren, dass persönliche und zwischenmenschliche Aspekte ihrer Tätigkeit herausfordernder sind als ursprünglich angenommen. Dazu gehören Selbstreflexion, eine erkennbare Offenheit sowie die Fähigkeit, Spitzenteams zu formen und tiefgreifenden kulturellen Wandel voranzutreiben.
- CEOs wissen um ihre Managementfähigkeiten. Aber sie erkennen auch, dass sie sich als Unternehmenslenker persönlich weiterentwickeln und verändern müssen, um erfolgreich zu sein. Die meisten realisieren, dass die menschliche Seite der Führung dabei deutlich wichtiger wird und ihre persönliche Entwicklung nicht aufhört, wenn sie die Spitze erreicht haben.
- CEOs fehlt oftmals die nötige Unterstützung, wenn sie den Schritt „an die Spitze“ machen. Und sie haben nicht das Gefühl, dass sie sich für ein ehrliches Feedback an ihren Aufsichtsrat oder ihre Vorstandskollegen wenden können.
- CEOs, die im Unternehmen groß geworden sind, fühlen sich weniger gut auf die Führungsaufgaben vorbereitet als extern rekrutierte Unternehmenslenker.
Berlin, 17. April 2018 (EZ) // CEOs und Unternehmenslenker der weltweit größten Firmen haben in einer von Egon Zehnder durchgeführten Studie offengelegt, dass die menschlichen Aspekte ihrer Verantwortung zu den größten Herausforderungen an der Unternehmensspitze zählen. Zwar sind sie sich ihrer Erfahrung und ihres operativen Know-hows bewusst, doch sie erkennen die Notwendigkeit, sich selbst zu verändern, um mit dem Tempo der geschäftlichen Entwicklungen Schritt halten und spürbare Unsicherheiten erfolgreich bewältigen zu können.
402 CEOs aus Unternehmen, deren Zentralen in elf Ländern der Welt angesiedelt sind und einen Gesamtumsatz von geschätzten 2,6 Billionen US-Dollar erwirtschaften, teilten ihre Führungserfahrungen in der Studie „The CEO: A Personal Reflection”.
„Der Druck auf Unternehmenslenker war selten größer: CEOs sind sich bewusst, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen, um ihre Rolle auszufüllen. Doch die Komplexität, in der sich Leadership heute entfalten muss – Menschen gewinnen und überzeugen, Einfluss nehmen und ein Klima der Zusammenarbeit und Innovation schaffen –, stellt auch die besten Führungspersönlichkeiten vor große Herausforderungen”, sagt Kati Najipoor-Schütte, die von Frankfurt aus die globale CEO-Praxisgruppe von Egon Zehnder leitet. Und ergänzt: „In unserer komplexen und volatilen Wirtschaftswelt müssen CEOs nicht nur ihr Handwerkszeug beherrschen, sondern sich kontinuierlich weiterentwickeln. Die besten Spitzenmanager sind ständig auf einer Reise, sie versuchen, sich selbst besser zu verstehen und lernen unaufhörlich. Gleichzeitig führen sie ihre Organisation durch oftmals radikale Transformationen. Sie wissen: Ein CEO kann der eigenen Organisation nicht mehr Agilität abverlangen als sich selbst.“
Michael Ensser, Deutschlandchef von Egon Zehnder: „Der Erfolg einer Organisation hängt von der Fähigkeit ihres obersten Chefs ab, eine Vielzahl von kurz- bis langfristigen Prioritäten erfolgreich zu managen. Das geht, wie unsere Studie zeigt, wenn ein Spitzenmanager und CEO alle Facetten seines Menschseins nutzen kann, die er für seine Rolle braucht. Und davon lebt gelungene Leadership heute mehr denn je.“ Ensser fügt hinzu: „Ein Unternehmenslenker, der bescheiden bleibt, um seine eigene Verletzlichkeit weiß und offen für Feedback, Selbstwahrnehmung und kontinuierliches Lernen ist, hat den Grundstein für den Erfolg seiner Organisation schon gelegt. Die Fähigkeit, sich selbst zu verändern, ist der Schlüssel zur Transformation des eigenen Unternehmens.”
Die Mehrheit der Unternehmenslenker hat den Eindruck, dass sie das richtige Handwerkszeug und die Managementerfahrung besitzen, um in ihrer Rolle zu reüssieren. Aber bestimmte persönliche Aspekte stellen eine besondere Herausforderung dar:
- 74 Prozent der Befragten sagen, dass ihre früheren Leistungen und Erfahrungen sie für die CEO-Rolle vorbereitet hätten.
- 47 Prozent geben an, dass die Entwicklung ihres Führungsteams schwieriger sei als erwartet.
- 50 Prozent der Befragten geben an, durch den Kulturwandel zu führen sei schwieriger als gedacht.
- Für 48 Prozent ist es schwieriger als erwartet, Zeit zur Selbstreflexion zu finden.
- Im Nachhinein fühlen sich nur 32 Prozent gut auf die CEO-Rolle vorbereitet.
Die Bedeutung von Soft Skills und der eigenen Weiterentwicklung erkennen immer mehr CEOs an. Sie bewegen sich damit in Richtung eines reflektierten und kollaborativen Führungsstils:
- 54 Prozent der CEOs sind sich einig, dass der Übergang in die Rolle eine intensive, persönliche Reflexion erfordert.
- 79 Prozent erkennen, dass sie die Fähigkeit brauchen, gleichzeitig sich selbst und ihr Geschäft zu verändern.
- Nur 57 Prozent der CEOs geben an, dass sie offen Emotionen zeigen.
- 78 Prozent der CEOs geben an, dass es für sie in Ordnung ist, Fehler zuzugeben.
Viele CEOs sind der Ansicht, dass ihnen die notwendige Unterstützung für den entscheidenden Karriereschritt fehlte. Der Nachfolgeprozess bedeutet in den Augen einiger gezielte Arbeit. Vor allem CEOs, die aus dem eigenen Unternehmen kommen, fühlen sich im Vergleich zu Externen weniger gut vorbereitet:
- 44 Prozent der befragten CEOs geben an, dass ihre Ernennung nicht Teil eines geplanten und formellen Nachfolgeprozesses sei (externe 54 Prozent, interne 36 Prozent).
- Nur 28 Prozent der intern ausgewählten CEOs fühlen sich gut vorbereitet (38 Prozent der extern rekrutierten).
- 65 Prozent der Befragten geben an, dass eine Planung für ihre eigene Nachfolge im Gange sei. Aber nur bei 32 Prozent laufe derzeit ein klarer Prozess.
- Nur 38 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich an ihren Aufsichtsrat wenden, um ehrliches Feedback zu erhalten, und lediglich 28 Prozent wenden sich an ihre Vorstands- oder Geschäftsführungskollegen.
Die Studie sowie weiterführende Informationen finden sich auf www.egonzehnder.com/de/the-ceo-a-personal-reflection
Über Egon Zehnder
Egon Zehnder ist das führende Beratungsunternehmen für Executive Search und Leadership Solutions. Wir wissen, was gute Führungspersönlichkeiten leisten können und engagieren uns dafür, unseren Klienten die bestmöglichen Leadership-Lösungen anzubieten. Unser „One Firm“-Konzept ermöglicht es, die individuellen Stärken unserer 600 Berater in 68 Büros und 36 Ländern zu nutzen und als ein schlagkräftiges Team zu operieren. Wir kooperieren eng mit öffentlichen und privaten Unternehmen, Familienunternehmen, gemeinnützigen und staatlichen Organisationen sowie Start-ups. Neben der Suche nach neuen Führungspersönlichkeiten begleiten wir umfassende kulturelle und organisatorische Transformationen. Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserer Arbeit dazu beitragen, erfolgreiche Führungspersönlichkeiten zu formen, Firmen zu stärken und eine bessere Welt zu schaffen. Weitere Informationen unter www.egonzehnder.de, auf LinkedIn und Twitter.
Die CEO-Praxisgruppe von Egon Zehnder
Die Rolle des CEOs ist einzigartig – insbesondere in einem gegenwärtigen Umfeld zunehmender Komplexität und Volatilität. Diese Unsicherheiten erfordern eine pragmatische und starke gemeinsame Sicht auf die Geschäfts- und Führungsbedürfnisse des CEOs, die im Laufe der Zeit regelmäßig überprüft werden muss.
Wir arbeiten mit unseren Klienten auf dem gesamten Weg, den ein CEO durchläuft, zusammen. Diese Reise beginnt, gemeinsam mit dem Aufsichtsrat, mit der klaren Formulierung der unternehmerischen Ziele und der Bestimmung des Veränderungsbedarfes eines Unternehmens, auf dessen Grundlage ein CEO-Suchprofil entsteht. Wir helfen, eine überzeugende interne Pipeline von Führungskräften mit CEO-Potenzial zu identifizieren, zu entwickeln und regelmäßig zu bewerten.
Eine CEO-Nachfolge impliziert auch, Hand in Hand mit dem Vorstand zu arbeiten, um einen klaren, praktikablen Plan aufzustellen. Dieser unterstützt Spitzenmanager in ihrer gezielten persönlichen Entwicklung, auch mithilfe unseres Executive-Breakout-Programms, das in Zusammenarbeit mit Mobius Executive Leadership entwickelt wurde. Ebenso unterstützen wir das gezielte Onboarding von CEOs.
Presseanfragen zur Studie richten Sie bitte an:
Martin Klusmann
Head of Corporate Communications in Deutschland
martin.klusmann@egonzehnder.com
Telefon 030-32 79 55 97