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Digitale Transformation: CEOs und Aufsichtsratsvorsitzende zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Berlin, 18. Juli 2016. CEOs und Aufsichtsvorsitzende deutscher Unternehmen wähnen sich mitten in der digitalen Transformation – und konstatieren dabei nüchtern, dass sie die selbst gesteckten Ziele noch lange nicht erreicht haben. So lautet ein wesentliches Ergebnis der aktuellen Studie von Egon Zehnder. Es ist die erste Untersuchung, die ausschließlich CEOs und Aufsichtsratsvorsitzende der größten deutschen Unternehmen zum Thema befragte. Tenor der Studienautoren: DiePhase des reinen Verstehens der digitalen Umbrüche ist vorbei – jetzt ist aus Sicht der Unternehmenslenker die richtige Führung gefragt. Michael Ensser, Managing Partner von Egon Zehnder in Deutschland, sieht die deutsche Wirtschaft gar vor einer „Herkulesaufgabe“.

Wenn die Disruption zuschlägt, dann schnell und gravierend: Deutsche Wirtschaftsführer erleben die digitale Transformation als „laufend einschneidend“. 79 Prozent nennen deshalb die „langfristige Sicherung des Unternehmens“ als maßgebliches Motiv für ihr Handeln. Auffallend ist, dass die Befragten den Hebel zum Gelingen der digitalen Transformation nicht in der technologischen Dimension sehen (55 von 100), sondern in der richtigen Führung.

Transformationslücken identifiziert

Auf ihrem Weg in die digitale Welt identifizieren CEOs und Aufsichtsratsvorsitzende erhebliche Transformationslücken. Befragt nach Strategie, Kultur, Kompetenzen und ihrem eigenen Führungsstil, benennen sie eine klare Differenz zwischen Anspruch (53 Punkte) und Wirklichkeit (80 von 100 Punkten). So sehen sie die Kompetenzen des eigenen Vorstands mit 65 von 100 Punkten relativ kritisch. Noch schlechter schneidet der Aufsichtsrat mit 46 Punkten ab. Auch ihre interne Zusammenarbeit in Sachen digitaler Transformation bewerten die CEOs und Aufsichtsratsvorsitzenden eher zurückhaltend.

Michael Ensser verweist im Hinblick auf die digitale Transformation auf den „ehrlichen Respekt vor der anstehenden Aufgabe, die zu Recht als Neu-Industrialisierung beschrieben wird.“ Und warnt vor einfachen Lösungsversprechen: „Vor uns liegen Herkulesaufgaben.“ Dabei komme Wirtschaftsführern auf jeden Fall die Aufgabe zu, „Räume zu schaffen, in denen die besten Köpfe eigenverantwortlich agieren können.“ Der Weg durch unbekanntes Terrain könne nur mit der gesamten Organisation gelingen und „mit einer Spitze, die eine klare Vision kommuniziert, mutig delegiert und das Vertrauen in die Kräfte der eigenen Organisation ständig stärkt.“

Laut Studie ist den CEOs und Aufsichtsratsvorsitzenden bewusst, dass die digitale Transformation nicht einfach von oben vorgelebt oder gar verordnet werden kann. Zwar verantwortet sie in fast jedem dritten Unternehmen direkt der CEO bzw. Vorstand. Zugleich muss aber ein wesentlicher Teil der Transformationsdynamik aus der Tiefe der Unternehmen kommen. Demnach setzen 67 Prozent ihre digitale Strategie sowohl top-down als auch bottom-up um.

Dialog mit Disruptoren wagen

Die Studienautoren verweisen bei der Vorstellung der Ergebnisse auch auf die noch ausbaufähige Zusammenarbeit von „klassischen“ Unternehmen mit Start-ups und Inkubatoren: Alle Befragten richteten ihren Blick auf klassische Wettbewerber – und verkennen damit die Gefahr potenzieller Disruptoren. Nur jeder Zweite arbeite überhaupt mit Start-ups zusammen oder rufe eigene Inkubatoren ins Leben. Lars Zimmermann, Senior Advisor bei Egon Zehnder und CEO von HY!, einer Organisation, die sich dem Aufbau digitaler Ökosysteme verschrieben hat, bewertet das kritisch: „Diese Ergebnisse sind relativ ernüchternd, denn Start-ups sind wertvolle Störer des Systems. Wer seinen Blick auf diesen Wettbewerb einlässt, eröffnet sich Chancen. Die Begegnung mit potenziellen Disruptoren fördert überraschende Erkenntnisse und Impulse zutage, die die eigene Transformation enorm beschleunigen können.“

Über die Studie

Im Rahmen der Studie „Digitales Deutschland?“ untersuchte Egon Zehnder mit Unterstützung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Consult) den Stand der digitalen Transformation in Deutschland aus Sicht der CEOs und Aufsichtsratsvorsitzenden. Insgesamt flossen Aussagen von 78 CEOs und Aufsichtsratsvorsitzenden der umsatzstärksten Unternehmen in die Ergebnisse ein. Mit dieser Stichprobe wird laut IW Consult ein großer Teil der deutschen Wirtschaftskraft abgedeckt. Die wichtigsten Ergebnisse sowie die vollständige Studie finden Sie auf www.egonzehnder.com/de/insight/digitales-deutschland.

Wir über uns

Egon Zehnder berät weltweit mit über 400 Beratern in 36 Ländern renommierte Organisationen bei ihrer Führungskräfte- und Vorstandsfindung sowie der strategischen Entwicklung von Führungsteams und Führungskräftepotenzialen. In Deutschland begleitet die Personalberatung mit 50 Beratern an sechs Standorten DAX-Konzerne deutsche Mittelständler, Familienunternehmen und Start-ups sowie Organisationen des öffentlichen Sektors.

Kontakt
Martin Klusmann
Egon Zehnder, Corporate Communications Germany
Berliner Freiheit 2 (Beisheim Center)
10785 Berlin
0170/2360101
martin.klusmann@egonzehnder.com

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