Handelszeitung – Governance-Normen sind keine Freibriefe
Daniel Daeniker, Partner der renommierten Anwaltskanzlei Homburger, hat sich kürzlich mit der Thematik befasst, ob es nachteilig ist, wenn ein ehemaliger CEO eine Rolle im Verwaltungsrat (VR) seiner Firma übernimmt, vielleicht sogar Chair wird. Dabei redet er einer gelebten „Best Practice" das Wort – gegenüber einer buchstabengetreuen Auslegung internationaler Governance-Vorstellungen. Diese Sichtweise darf ergänzt werden. Dass Führungspersönlichkeiten eine Form der Governance brauchen, dürfte ausser Frage stehen. Wer sich keinen Grundsätzen verpflichtet weiss, steht in der Gefahr, sich über das Wohl des Unternehmens zu stellen. Die Frage ist, wie sehr Spitzenmanager einbezogen werden, wenn eine Unternehmung diese Governance erarbeitet.