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Leadership-Programme

Handelsblatt-Podcast – Wolfhart Pentz: „Führungspersönlichkeiten brauchen eine Bewusstheit fürs Außen und fürs Innen“

Vielfältige Persönlichkeiten, Freundschaft und Konkurrenz, Frust und Zweifel – ein Team erfolgreich zu führen erfordert viel Fingerspitzengefühl. Im Handelsblatt-Podcast teilen Silke Cramer und Wolfhart Pentz ihre langjährigen Erfahrungen und diskutieren, worauf es beim Teambuilding ankommt, wie man Konflikte wahrnimmt, adäquat reagiert und mit Veränderungen im Unternehmen umgeht.

Cramer arbeitete in verschiedenen Industrien und in der öffentlichen Verwaltung und ist seit über 20 Jahren als Business-Coach und Beraterin für Top-Führungs­persönlichkeiten und Teams im Einsatz. Wolfhart Pentz leitet bei Egon Zehnder die Praxisgruppe Leadership Services.

Was macht einen guten Team-Coach also aus – wie nimmt er sein Team erfolgreich mit? Dazu gehören auf jeden Fall „Offenheit und eine gewisse emotionale und kommunikative Intelligenz, also zuzuhören, gute Fragen zu stellen, auch das Vertrauen aufzubauen“, sagt Cramer im Podcast. Pentz ergänzt in diesem Zusammenhang einen weiteren Aspekt: Führungspersönlichkeiten bräuchten eine Bewusstheit („Awareness“) fürs Außen sowie fürs Innen – also in sich hineinzuhorchen und sich selbst bewusst zu sein, was die eigenen Präferenzen und typischen Muster sind, und sich auch immer wieder neu zu fragen: Was ist jetzt der richtige Schritt? „Coaching ist eine Reihe von Entscheidungen, die man trifft, stelle ich eine Frage, stelle ich keine, biete ich eine Beobachtung oder nicht? Lade ich ein zu Reflexion oder nicht?“, so Pentz weiter.

Im Gespräch thematisiert wird auch der Umgang mit Kritiker:innen. Cramer verweist darauf, dass sie diese bei ihrer Arbeit als sehr wertvoll empfinde. Pentz betont ebenfalls die Wichtigkeit, auf Kritiker:innen zuzugehen und damit auch Wertschätzung auszudrücken, weil „wenn ich Widerständler bin, dann bin ich gegen etwas, aber ich bin ja eigentlich auch für etwas anderes“, so der Experte.

Ein weiterer Gesprächspunkt ist das Thema Diversität und die Frage, wie viel davon sinnvoll ist – und ob es auch ein Zuviel an Diversität geben könne. Dazu Pentz: „Ich glaube sehr wohl, dass man zu viel Diversität haben kann“. Hier bestehe das Problem, dass Menschen, die sich sehr in ihrer Art des Denkens voneinander unterscheiden, nicht mehr anschlussfähig seien.

Darüber hinaus werden im Podcast der Umgang mit Konkurrenz und Machtgerangel sowie Emotionen und die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns thematisiert. Pentz verweist darauf, dass  Konkurrenz das Geschäft und auch die Team-Dynamik belebe. Wenn diese aber toxisch sei, müsse man als Teamleitende:r „die Reißleine ziehen“ und intervenieren. Auch betont er den hohen Wert von Emotionen, die lange Zeit aus dem Arbeitsleben verbannt wurden: „Ohne Emotionen könnten wir nicht mehr entscheiden“. Gerade in Transformationsprozessen, die dem oder der Einzelnen sehr viel abverlangen, sei es als Führungspersönlichkeit wichtig, etwas zurückzugeben, wie z. B. Wertschätzung. „Wenn wir als Führungspersönlichkeiten glauben, wir könnten uns hinstellen und den Leuten erklären, warum ihr Job sinnvoll ist, dann haben wir, glaube ich, etwas nicht richtig verstanden“, so Pentz. „Ich glaube schon, wir können Zusammenhänge sichtbar machen, was meine Arbeit für eine Wirkung hat. Aber ich glaube, die meisten Menschen […] kreieren sich selber einen Sinnkontext.“


Handelsblatt-Podcast „Rethink Work“, Sonderausgabe: Wie nehme ich das Team mit? Silke Cramer und Wolfhart Pentz geben Antworten, 10.07.2024

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